Tipps zur Suche eines Praktikums für Fernstudierende

Ein Praktikum ist bei einigen Fernstudiengängen unerlässlich für einen erfolgreichen Abschluss.
Ein Praktikum ist bei einigen Fernstudiengängen unerlässlich für einen erfolgreichen Abschluss.

In vielen Studiengängen ist ein Praktikum vorgeschrieben. Die meisten Studierenden absolvieren dies in während der vorlesungsfreien Zeit. Mitunter ist auch ein Praxissemester in das Studium integriert. Fernstudierende haben hingegen häufig während des parallel ausgeübten Berufes die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Dennoch sind Praktika mitunter vorgeschrieben. Welche Möglichkeiten Sie als Fernstudierender haben, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

 

Inhalt

Gibt es im Fernstudium überhaupt Praktika?

Im Vergleich zu normalen Studiengängen sind Praktika in Fernstudiengängen eher ungewöhnlich. Sie sind schließlich darauf ausgelegt, parallel zum Beruf absolviert zu werden. Nicht selten ist eine begleitende Berufstätigkeit sogar eine Voraussetzung, um in den Fernstudiengang überhaupt immatrikuliert zu werden. Angenommen, Sie gehen einer Vollzeitbeschäftigung mit 40 Stunden wöchentlich nach und benötigen etwa zwei Stunden pro Tag für die Arbeit an Ihrem Fernstudium – bei einem wöchentlichen Workload von insgesamt 50 Stunden ist ein Praktikum faktisch unmöglich.

Einige Fächer, beispielsweise Psychologie, sehen jedoch ein Praktikum vor, da die spätere Tätigkeit sehr von der praktischen Erfahrung gespeist wird.

 

Praktika parallel zum Studium

Fernstudiengänge erfordern unterschiedlich viel Zeit. Gehen Sie darüber hinaus keinem Beruf nach, steht es Ihnen selbstverständlich frei, beliebig viele Praktika in verschiedenen Einrichtungen zu absolvieren und auf diesem Weg berufliche Erfahrungen zu sammeln.

Sie müssen Ihre Hochschule nicht davon in Kenntnis setzen, sofern Sie keine Anerkennung benötigen bzw. bekommen können, da Praktika ohnehin nicht vorgesehen sind. Theoretisch ist es jedoch möglich, während des gesamten Studiums praktisch tätig zu sein.

 

Mindestlohn im Praktikum

Einen Praktikumsplatz zu bekommen, ist seit dem Beginn des Jahres 2015 jedoch maßgeblich erschwert worden. Für Praktikanten gilt seitdem, dass Unternehmen den Mindestlohn in Höhe von 7,50 Euro pro Stunden zahlen müssen. Von dieser Regelung ausgenommen sind jedoch diejenigen, die ein Pflichtpraktikum leisten. Diese werden in der Regel gar nicht vergütet. Handelt es sich also um ein Pflichtpraktikum, erleichtert dies die Suche ungemein und Unternehmen werden eher dazu bereit sein, Sie für eine gewisse Zeit als Praktikant aufzunehmen.

Unterstützung durch BAföG erhalten Sie in dieser Zeit natürlich trotzdem, sofern es sich um ein Pflichtpraktikum gemäß Studienordnung handelt und dieses nicht vergütet wird. Andernfalls erfolgt eine Anrechnung.

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Tipps für die Suche nach einem Praktikumsplatz

Natürlich ist die Wahl Ihres Praktikumsplatzes immer von Ihren Interessen abhängig. Doch Sie sollten diese Phase auch dazu nutzen, neue Kontakte zu anderen Unternehmen zu knüpfen und tatsächlich Ihre Kompetenzen erweitern. Niemandem ist geholfen, wenn Sie während Ihres Praktikums nur bekannte Tätigkeiten verrichten oder lediglich für einfache Arbeiten eingesetzt werden. Möglicherweise erhalten Sie von Ihrer Hochschule bereits nähere Hinweise, welche Aufgaben Sie erfüllen müssen und welche Praktikumsnachweise Sie erbringen müssen.

Um die geeignete Praktikumsstätte zu finden, sollten Sie sich zunächst Ihrer bisherigen Kernkompetenzen bewusst werden. Sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein bedeutet auch, sie anderen zeigen zu können:

  • In welchem Rahmen können Sie mit Ihren Fähigkeiten am besten zur Geltung kommen?
  • Liegen Ihnen kommunikative oder repräsentative Aufgaben besser als die verwaltende Arbeit im Hintergrund?
  • Die wichtigste Frage: Welche Erwartung haben Sie selbst an die Praktikumszeit?
  • Welche Kompetenzen möchten Sie ausbauen, welche Aufgaben übernehmen?

Treffen Sie anhand dieser Fragen bereits eine grobe Auswahl potentieller Betriebe. Welcher Teil Ihres Studiums hat Ihnen bisher am besten gefallen und welche Schwerpunkte setzen die Praktikumsstätten in ihrer Arbeit? Im Vorfeld einer schriftlichen Bewerbung können telefonische Nachfragen bereits helfen, die gegenseitigen Interessen abzuklären.

In einem persönlichen Gespräch klären Sie schließlich, welche Aufgaben Sie übernehmen können, wie Ihr Praktikum organisiert sein wird (Wechseln Sie beispielsweise die Abteilungen, werden Sie einer Person angegliedert etc.?) und über welche Erfahrungen man bereits mit Praktikanten verfügt. Im Idealfall erarbeiten Sie gemeinsam einen Zeitplan und formulieren Bildungsziele. Sie können dies selbstverständlich auch im Vorfeld für sich persönlich tun und anhand dessen Ihre Vorstellungen im Gespräch präzisieren. Insbesondere für mehrmonatige Praktika sollten Sie dies unbedingt beherzigen. Schließlich sollten Sie die Zeit effektiv nutzen und neue Kompetenzen erwerben.

 

Chancen für Fernstudierende

Zu Recht dürfen Fernstudierende als gut organisiert, ehrgeizig und zielstrebig gelten. Schließlich können Sie als Fernstudent nicht auf vorgefertigte Zeitpläne zurückgreifen. Dies macht Sie auch zeitlich flexibel einsetzbar. Präsentieren Sie sich auch während des Praktikums in dieser Weise. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern sind Sie möglicherweise mit Ihrer Einsatzbereitschaft positiv in Erinnerung geblieben und erhöhen Ihre Chancen auf eine Anstellung.

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