Fernstudium in Psychosozialer Beratung und Therapie

Depressionen gehören zu den Haupteinsatzfeldern der Psychotherapie. © Photographee.eu - Fotolia.com
Depressionen gehören zu den Haupteinsatzfeldern der Psychotherapie.
© Photographee.eu – Fotolia.com

Den Traum, als Psychotherapeut in eigener Praxis tätig zu werden, haben viele. Leider wimmelt es auf dem Ausbildungsmarkt an unseriösen Anbietern, die nur für die Schulen selbst lukrativ und erfolgsversprechend sind. Eine gute Alternative stellen anerkannte Fernstudiengänge an deutschen Hochschulen dar, von denen hier ein paar vorgestellt werden sollen. 

 

Inhalt

Master-Studiengang „Pychosoziale Beratung und Therapie“ der Fachhochschule Fulda

Der fünfsemestrige Fernstudiengang „Pychosoziale Beratung und Therapie“, das stets zum Wintersemester beginnt, zielt auf eine schulenübergreifende und praxisorientierte Vermittlung von Beratungs- und Therapiekompetenzen. Allerdings berechtigt das Fernstudium zwar zu einer nachfolgenden Aufnahme einer therapeutischen Ausbildung, führt jedoch nicht zu einem Abschluss als Psychotherapeut, ersetzt also keine Psychotherapie-Ausbildung.

Zu den Zugangsvoraussetzungen zum Fernstudium „Pychosoziale Beratung und Therapie“ an der FH Fulda gehört ein grundständiger Studienabschluss (in Form eines B. A. oder eines Diploms), der in einem der Studiengänge Sozialwesen, Psychologie, Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik mit einer Note von mindestens 2,5 abgeschlossen wurde. Abschlüsse in anderen Studiengängen genügen den Anforderungen der FH Fulda nicht. Außerdem müssen Bewerber aktuell einen Beruf im psychosozialen Bereich mit mindestens 15 Wochenstunden ausüben. Der Nachweis der Berufstätigkeit ist durch einen Arbeitsvertrag oder durch eine Arbeitgeberbescheinigung zu erbringen.

Die Auswahl der Fernstudenten erfolgt vornehmlich nach der Abschlussnote des vorangegangenen Studiums (67 Prozent der Studienkapazitäten). 33 Prozent der Studienplatze werden nach der Wartezeit der Bewerber ausgewählt. Als Wartezeit gilt der Zeitraum seit Erreichen des ersten fachlich einschlägigen Studienabschlusses. Um einen Studienplatz zu erhalten, waren in den letzten Jahren eine Abschlussnote in einem grundständigen Studium von 1,3 bis 1,8 bzw. eine Wartezeit zwischen 6 und 10 Jahren erforderlich.

Inhalte und Ablauf des Fernstudiums

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Fernstudiums „Pychosoziale Beratung und Therapie“ gehören
• psychologisches Orientierungs- und Erklärungswissen (einschließlich von Bezügen aus der Neuropsychologie, der Sozialwissenschaft und der Sozialen Arbeit),
• Handlungswissen im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Beratungsmethoden,
• psychosoziales Fachwissen und
• Kompetenzen zur Selbstreflexion.
Die Absolvierung des 120 ECTS-Punkte umfassenden Fernstudiums erfordert wöchentlich etwa 20 Zeitstunden.
Während des Fernstudiums sind 13 Präsenz-Module zu durchlaufen, davon drei Präsenzmodule Selbsterfahrung und Supervision. Drei Präsenzmodule wurden speziell für Fernstudenten konzipiert. Es wird eine regelmäßige Teilnahme an den Präsenztagen erwartet. Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind durch ärztliches Attest nachzuweisen.
Studienkosten
Für den Master-Fernstudiengang „Pychosoziale Beratung und Therapie“ an der FH Fulda werden keine gesonderten Studiengebühren berechnet. Es sind lediglich die allgemein üblichen Verwaltungsgebühren an die Fachhochschule zu entrichten.

Weitere Informationen

 

Fernstudium „Psychosoziale Beratung“ der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt

Das Konzept des sechssemestrigen Fernstudienganges „Psychosoziale Beratung“ der Evangelischen FH Darmstadt basiert auf Praxisbezug, einer Verknüpfung von theoretischer Wissensaneignung, Übungen und Selbsterfahrung sowie auf dem Einsatz fachübergeifenden Lehrpersonals. Merkmale des Fernstudiums sind außerdem das Angebot von Lerngruppen sowie eine intensive Supervision. Für Fernstudenten stehen insgesamt 18 Studienplätze zur Verfügung.

Zielgruppe des Fernstudiums Psychoziale Beratung in Darmstadt sind vorrangig Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, die in der psychosozialen Beratung tätig sind, nach ihrem grundständigen Studium auf eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit im diesem Bereich zurückblicken können und künftig weiterhin im psychosozialen Umfeld berufstätig sein wollen. Zugelassen werden aber auch Angehörige verwandter Berufe wie Psychologen, Theologen, Pflegewissenschaftler oder Heilpädagogen. Vor der Zulassung zum Studium findet ein persönliches Beratungsgespräch statt.
Fernstudenten mit einem vorgehenden Hochschulabschluss als Sozialar­beiter oder Sozialpädagoge dürfen nach einem erfolgreichen Fernstudium „Psychosoziale Beratung“ den Titel „Master of Social Work“ tragen, Fernstudenten mit anderen Hochschulabschlüssen erhalten den Titel „Master of Arts“.

Inhalte und Ablauf des Fernstudiums

Zwar überwiegen die Elemente eines Fernstudiums, doch sind ihm Rahmen des Studienganges „Psychosoziale Beratung“ etliche Präsenzveranstaltungen vorgesehen: Bei 89 der 106 obligatorischen Präsenztage handelt es sich um ganztägige Lehrveranstaltungen. Verschiedenen Intervisions- und Supervisions-Termine setzen sich zu insgesamt 17 Zeittagen zusammen. Einige Präsenzveranstaltungen finden während des Semesters an einem regelmäßigen Studientag (freitags oder montags) während statt. Daneben werden bis zu fünftägige Blockseminare und Veranstaltungen in auswärtigen Tagungshäusern durchgeführt.

In neun von zehn Studien-Modulen sind Prüfungen abzulegen – in Form von Referaten, Hausarbeiten, Lerngruppen-Protokollen, schriftlichen Fallpräsentationen zur Vorbereitung von Supervisionen, Kolloquien und Klausuren.
Zu den zehn Modulen des Fernstudiums gehören
• eine Einführung in die sozialwissenschaftlichen Grundlagen psychozialer Beratung,
• Grundlagen spezieller Beratungsverfahren,
• psychosoziale Diagnostik und Intervention,
• Beratung in besonderen Problemlagen und Krisensituationen,
• Beratungskonzepte,
• die ökonomischen, rechtlichen und sozialstaatlichen Bedingungen der psychosozialen Beratung
• Evaluationsforschung,
• ein Praxisprojekt sowie
• die Master-Thesis.

Studienkosten

Für das Studium „Psychosoziale Beratung“ sind 8.160 Euro zuzüglich Immatrikulations-, Verwaltungs- und Prüfungsgebühren (insgesamt ca. 600 Euro) zu entrichten. Außerdem wird von der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt ein Zusatzbeitrag in Höhe von 111 Euro je Semester berechnet.

Weitere Informationen

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