Soziologie

Das Fernstudium Soziologie gehört zu den Sozialwissenschaften. Der Begriff setzt sich aus dem lateinischen Wort „socius”, Gefährte, und dem griechischen Wort „logos”, Wort oder Rede, zusammen.
In diesem Fernstudiengang werden Phänomene und Dynamiken zwischen Menschen beleuchtet. Es werden moralische Werte, gesellschaftliche Normen und soziale Handlungsstrukturen hinterfragt. Ziel ist es, das soziale Handeln von Menschen zu deuten und seine Ursachen erklären zu können. Dabei kann es zu Überschneidungen mit anderen Wissenschaften kommen, wie zum Beispiel der Neurobiologie, der Sozialpsychologie oder der Philosophie.
Inhalt
Die Ursprünge der Soziologie
Als eigenständige Wissenschaft etablierte sich die Soziologie im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Sie kristallisierte sich aus der Völkerkunde, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Staatslehre, Nationalökonomie und Wirtschaftswissenschaft heraus.
Durch die gesellschaftliche Umstrukturierung, hervorgerufen unter anderem durch die Industrialisierung, befasste sich das Bürgertum intensiver mit den Mechanismen menschlichen Zusammenlebens. Der Begriff Soziologie wurde von Auguste Comte geprägt, als Begründer der deutschsprachigen Soziologie gelten Max Weber, Ferdinand Tönnies und Georg Simmel. Durch die Studentenunruhen kam es in den 60er Jahren zu einer sprunghaft größeren Anzahl von Soziologiestudenten.
Auch Jura oder Psychologie spielen eine Rolle
Die behandelten Studiengebiete im Fernstudium Soziologie sind die Grundzüge der Soziologie, auch als Allgemeine Soziologie bezeichnet, sowie Sozialstrukturanalyse, Methoden der empirischen Sozialforschung und Spezielle Soziologien. Zu letzteren gehören zum Beispiel die politische Soziologie, Konfliktsoziologie, Soziologie der Wirtschaft und Arbeit und Gesellschaftliche Entwicklung. Des Weiteren werden Einblicke in Rechtswissenschaft oder Psychologie gewährt.
Zukünftige Entwicklung des Fernstudiums Soziologie- eine Prognose:
Soziologie ist eine Geisteswissenschaft und als solche hat das Studium den Ruf sehr theoretisch zu sein. Deshalb herrscht allgemein die Ansicht, dass die Tätigkeit als Soziologe ein sehr brotloses Gewerbe ist, in dem kaum Aussicht auf beruflichen Erfolg besteht.
Diese Ansicht zu widerlegen ist sehr einfach, dafür genügt es, sich unter den offenen Stellen für Soziologen umzusehen: Unternehmensberatungen, Personalleasingfirmen und HR-Abteilungen privatwirtschaftlicher Unternehmen suchen Soziologen für Personalentwicklung, Recruiting und Personalbetreuung. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit bei politischen Parteien, Verbänden, Kammern oder Medien oder als Referent für Sozialwesen werden Soziologen eingestellt.
Breites Berufsfeld mit guten Aussichten für die Zukunft
In der Marktforschung und Kundenforschung, in der Produktentwicklung und im Innovationsmanagement, im Kundenzufriedenheitsmanagement, in der Produktgebrauchsprüfung, im Marketing, der Kommunikation und im Vertrieb finden sich ebenfalls Arbeitsplätze für Absolventen des Fernstudiums Soziologie. Weiters finden sie in Stellen als Trend Scout oder in der Markenberatung Anstellung.
Für diese Vielzahl an Tätigkeitsfeldern sind Soziologen bestens ausgebildet. Leider trifft dies auch auf Absolventen anderer Studienrichtungen – wie Kommunikation, Marketing, Markt- und Werbepsychologie oder auch Betriebswirtschaft – zu. Dadurch ergibt sich eine starke Konkurrenzsituation und die endgültige Jobvergabe richtet sich oft weniger nach der formalen Ausbildung als nach persönlichem Auftreten, Interessen, Fleiß und Eigeninitiative.
Durch die Entwicklung von Spezialfächern entstehen neue Berufsfelder
Der Großteil an Absolventen der Soziologie arbeitet in Wissenschaft und Forschung an Universitäten und wirtschaftlichen Forschungseinrichtungen oder in der Lehre, als Bildungsberater an Aus- und Weiterbildungseinrichtungen. Auch die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche, wie Religionssoziologie, Techniksoziologie, Medizin- und Gesundheitssoziologie, Familiensoziologie oder angewandte Organisationssoziologie bietet eine gesicherte Zukunft für das Fach selbst und natürlich die Absolventen im Besonderen.
Der Vergleich: Fernstudium Soziologie vs. Präsenzstudium Soziologie
Pro Fernstudium Soziologie
Aufgrund seiner starken Theoriehaltigkeit eignet sich das Fach Soziologie besonders gut für ein Fernstudium. Sozialwesen, Empirie und Statistik stellen Schwerpunkte dar, die in vielen beruflichen Zusammenhängen zur Anwendung kommen. Daher bietet das Fernstudium speziell auch für Berufstätige eine hervorragende Möglichkeit, sich höher zu qualifizieren. Inhalte, die im Präsenzstudium nur theoretisch oder an konstruierten Fragestellungen überprüft werden, können direkt in die Praxis übertragen werden.
Kontra Fernstudium Soziologie
Für eine berufsbegleitende Qualifizierung ist das Fernstudium Soziologie nur dann geeignet, wenn für den Beruf relevante Wahlpflichtbereiche angeboten werden. Studierende, die Soziologie als Fernstudium ohne beruflichen Bezug wählen, haben häufig Schwierigkeiten, sich mit den differenzierten und als schwierig bewerteten Theorien und Methoden der Soziologie ohne ständige fachliche Hilfe auseinanderzusetzen.
Während an den Präsenz-Hochschulen zudem ein Trend zu verzeichnen ist, Studierenden den Einstieg in den Beruf durch betreute Praktika und den Ausbau von Zusammenarbeiten zwischen Hochschulen und Unternehmen zu erleichtern, kann ein Fernstudium dies nur bedingt leisten.
Pro Präsenzstudium Soziologie
Soziales Handeln und Verhalten bilden einen Schwerpunkt des Studienfachs Soziologie. Dabei müssen die Fähigkeiten zur Theoriebildung, zur empirischen Überprüfung und zur kritischen Reflexion besonders eingeübt werden. Für den Einzelnen stellt dies im Fernstudium häufig eine nicht zu bewältigende Aufgabe dar. Das Präsenzstudium erleichtert vielen Studierenden die Auseinandersetzung mit den als schwierig bewerteten „Klassikern“ der Soziologie, zu denen beispielsweise Texte von Adorno, Habermas oder Max Weber gehören.
Durch den Kontakt mit Kommilitonen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen besteht zudem die Möglichkeit, unterschiedliche Vorstellungen von sozialem Handeln und Verhalten auch praktisch zu erfahren. Viele soziologische Fakultäten sind mittlerweile bestrebt, ihren Studenten den beruflichen Einstieg zu erleichtern und arbeiten daher mit regional ansässigen Unternehmen zusammen.
Kontra Präsenzstudium Soziologie
Das Soziologie-Studium erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit Texten und Theorien. Das Erfordernis der Präsenz in Seminaren und Vorlesungen kann sich hierbei oft als hinderlich erweisen. Zum einen kostet die Teilnahme Zeit, die dann für die häusliche Lektüre fehlt.
Zum anderen empfinden viele Studierende die sich an die Textlektüre anschließenden Diskussionen häufig eher als verwirrend, denn hilfreich. Hinzu kommt, dass viele Studierende der Soziologie zwar ein allgemeines Interesse für das Fach mitbringen, die berufliche Orientierung aber fehlt. Wer den konkreten fachlichen Austausch über soziologische Fragen zum Beispiel in der Marktforschung oder in der Unternehmensführung sucht, ist daher in einem Fernstudium oft besser aufgehoben.
Ähnliche Fernstudiengänge:
Das Fernstudium (Fernkurs) Soziologie wird angeboten von: |
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Soziologie an der Hamburger Fern-Hochschule | ||
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Voraussetzungen: Abitur oder Fachhochschulreife Wöchentlicher Arbeitsaufwand: 5 Stunden Dauer: 6 Monate Abschluss: Zertifikat |
Aktuelle Kosten und weitere Informationen zu diesem Fernstudium finden Sie hier: |
Soziologie bei Laudius | ||
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Voraussetzungen: keine Wöchentlicher Arbeitsaufwand: 5 Stunden Dauer: 8 Monate Abschluss: Zertifikat |
Aktuelle Kosten und weitere Informationen zu diesem Fernstudium finden Sie hier:
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Soziologie: Individualisierung und Sozialstruktur (M.A.) an der FernUni Hagen | ||
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Voraussetzungen: Erster Hochschulabschluss Wöchentlicher Arbeitsaufwand: 38 Stunden Dauer: 24 Monate Abschluss: Master of Arts (M.A.) |
Aktuelle Kosten und weitere Informationen zu diesem Fernstudium finden Sie hier:
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