Fernstudium Psychologie-…und dann? Berufschancen
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Berufschancen für Psychologie-Absolventen generell
Die Zahl der Psychologie-Absolventen steigt gemäß einem Artikel in dem Berufswahlmagazin „abi“ (Ausgabe 11/2010) der Bundesagentur für Arbeit seit Jahren.
1993 zählte das Bundesamt für Statistik in Deutschland 2.292 Diplomabsolventen. Im Jahr 2008, also nur 15 Jahre später, haben schon 3.602 Studierende ein universitäres Psychologiestudium nach der alten Studienordnung erfolgreich beendet. Zählt man die neuen Bachelor-, Master- und FH-Abschlüsse sowie die Promotionen hinzu, so machten 2008 insgesamt 4.835 Studenten ihren Abschluss in Psychologie.
Ralf Beckmann vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit diagnostiziert eine insgesamt positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt für Psychologen in den letzten Jahren. Die Arbeitslosigkeit ist seit 2006 kontinuierlich zurückgegangen. Im Jahresdurchschnitt 2009 gab es zehn Prozent weniger arbeitslose Psychologen als 2008. Die Arbeitslosigkeit über alle Berufe hinweg dagegen stieg im gleichen Zeitraum um knapp sechs Prozent. In den vergangenen fünf Jahren wurden bei der Bundesagentur für Arbeit mit steigender Tendenz mehr Stellenangebote für Psychologen registriert. 2009 gab es ca. 1.900 Stellenangebote für Psychologen sowie etwa 180 offene Stellen für nichtärztliche Psychotherapeuten.
In Deutschland werden den Arbeitsagenturen nicht alle Vakanzen gemeldet werden und Arbeitgeber suchen auch auf anderen Wegen wie beispielsweise Stelleninseraten in Zeitungen beziehungsweise im Internet nach neuen Mitarbeitern. Der Arbeitsmarktexperte Beckmann von der Agentur für Arbeit vermutet daher, dass die tatsächliche Nachfrage nach Psychologen noch um einiges höher liegt. Die meisten Stellenangebote für Psychologen kommen von Krankenhäusern und Rehakliniken. Aber auch Universitäten, Einrichtungen der Erwachsenenbildung, der Öffentlichen Verwaltung, den Sozialversicherungsträgern, der Rechtspflege sowie Pflegeheimen und sozialen Betreuungs- und Beratungseinrichtungen suchen Psychologen.
Berufschancen Bachelor-Fernstudium Psychologie
Wer ein Fernstudium Psychologie absolviert, z.B. an der Fernuni Hagen, schließt mit dem Bachelor ab. Ein Psychologe mit Bachelor ist nach dem Abschluss nicht als therapierender Psychologe tätig, sondern vor allem beratend. Der Grund dafür ist das Fehlen der klinischen Psychologie. Beratende Tätigkeiten von Psychologen werden vor allem bei Krankenkassen, in Personalabteilungen oder in der Verwaltung nachgefragt. Da zwar die Nachfrage nach Psychologen laut Arbeitsagentur kontinuierlich gestiegen ist, Psychologe aber nicht gleich Psychologe ist, da sich die Qualifikationen und Tätigkeitsbereiche von Psychologen mit Bachelor von denen mit Master und erst recht von den Psychotherapeuten unterscheiden, stellt sich die Frage, wie der Arbeitsmarkt für Bachelor-Psychologen aussieht, da im Fernstudium vor allem dieser Abschluss erworben wird, und sich die erworbenen Kenntnisse nicht wesentlich von einem Präsenzstudium unterscheiden.
Die Jobbörse auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de) liefert auf eine Suchanfrage mit den Suchkriterien Tätigkeit / Beruf = Psychologe / Psychologin (Allgemeine Psychologie) und Hochschulabschlussart = Bachelor im September 2011 etwa 200 Suchergebnisse. Arbeitgeber sind z.B. ein Diakonie Krankenhaus, der Deutsche Kinderschutzbund, Ambulanter Dienst Ohr und Hand, Universitätsklinikum Ulm, eine Fortbildungsakademie der Wirtschaft, eine Praxis für Ergotherapie, etc. Hier kann man sich sehr konkret und aktuell darüber informieren, wie viele und welche Arbeitgeber welche Art von psychologischen Dienstleistungen gerade nachfragen.
Berufschancen Master-Fernstudium Psychology
An der Open University (OU) kann auch ein Master-Fernstudium Psychology absolviert werden. Für Psychologen mit Masterabschluss sind die Berufschancen im Allgemeinen besser als mit Bachelorabschluss. Wer den Abschluss B.Sc. in Psychologie hat, arbeitet eher selten in der klinischen Psychologie, sondern hier findet man die meisten Absolventen mit Masterabschluss. Denn wer später im klinischen Bereich als Psychotherapeut arbeiten möchte, muss vorher das Masterstudium absolviert haben.
Dass man mit einem Abschluss M.Sc. größere Chancen bei der Jobsuche hat als mit einem B.Sc. liegt hauptsächlich daran, dass der Masterabschluss dem früheren Diplom als gleichwertig angesehen wird. Im Vergleich zu anderen akademischen Berufen sind die Berufssausichten mit dem M.Sc. in Psychologie allerdings weniger gut. Dafür eröffnet der M.Sc. für schon mit B.Sc. qualifizierten Berufstätigen neue Karrierechancen. Leider läuft das Angebot des Master-Fernstudiums Psychology der OU Ende 2014 aus.