Anleitung wissenschaftliches Schreiben

Die Abschlussarbeit krönt das jahrelange Lernen und Lesen eines jeden Studenten.
Da die erhaltene Note bei späteren Jobangeboten entscheidend sein kann, sollte man die Abschlussarbeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gibt einiges zu beachten, wenn man nicht nur inhaltlich, sondern auch formal glänzen möchte.
Inhalt
Wie sollte die Abschlussarbeit gegliedert sein?
Bei der Gliederung der gesamten Arbeit kann man sich an folgende Reihenfolge halten: Nach Deckblatt und Inhaltsverzeichnis folgen, wenn nötig, ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis sowie Vorbemerkungen (zum Beispiel zur Schreibung ausländischer Namen). Nun folgt der inhaltliche Teil der Arbeit, der sich in Einleitung, Hauptteil und Schlussbemerkungen unterteilt. Den Schluss bilden das Literaturverzeichnis, der Anhang sowie eine eidesstattliche Erklärung.
Welche Angaben müssen auf dem Deckblatt gemacht werden?
Das Deckblatt sollte die folgenden Angaben enthalten:
(Titel der Arbeit) – Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades eines (Titel des Abschlusses: Magister Artium, Bachelor of Arts, o.ä.) am (Name des Institutes) des Fachbereiches (Name des Fachbereiches) an der (Name der Universität)
Eingereicht bei: (Titel und Name von Erstgutachter(in)) und (Titel und Name von Zweitgutachter(in))
Eingereicht von: (Ihr Name)
Matrikelnr. und Ihre Adresse
(Abgabeort), den (Abgabedatum)
Diese Angaben werden zentriert geschrieben. Außerdem sollten Sie zwischen den Angaben ausreichend Platz lassen.
Was steht im Inhaltsverzeichnis?
Das Inhaltsverzeichnis liefert dem Leser auf Anhieb einen Überblick über den Inhalt Ihrer Arbeit. Dabei sollten alle Kapitelüberschriften sowie die Überschriften jedes Unterkapitels enthalten sein. Außerdem wird jeweils die Seitenzahl angegeben, auf der das entsprechende Kapitel beginnt. Viele Textverarbeitungsprogramme helfen bei einer automatischen Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses, sodass mit Wachsen der Arbeit die Seitenzahlen nicht manuell angepasst werden müssen.
Was gibt das Abbildungs- und Tabellenverzeichnis an?
Dieses Verzeichnis müssen Sie nur hinzufügen, wenn Sie Grafiken oder Tabellen in den Fließtext Ihrer Arbeit eingefügt haben. Das Verzeichnis gibt an auf welcher Seite die entsprechenden Abbildungen oder Tabellen zu finden sind. Dabei sind die Abbildungen und Tabellen im Text zu nummerieren sowie mit einer Über- oder Unterschrift und Quellenangaben zu versehen.
Was steht alles in der Einleitung?
Die Einleitung soll beim Leser das Interesse an der Arbeit wecken. Schildern Sie kurz Ihr Thema oder Ihre Fragestellung. Geben Sie den Aufbau Ihrer Arbeit wieder und erläutern Sie, warum dieses Thema von Interesse für die Forschung ist. Stellen Sie gegebenenfalls eine Hypothese über den Ausgang Ihrer wissenschaftlichen Untersuchung auf. Es wird empfohlen, die endgültige Einleitung erst zum Ende der Arbeit zu schreiben, um sicher zu stellen, dass alle in der Arbeit behandelten Probleme in der Einleitung angesprochen werden.
Woraus besteht der Hauptteil?
Im Hauptteil wird nun das Thema von allen Seiten beleuchtet. Er sollte klar strukturiert sein und Ihre Argumentation stützen. Je nach Thema kann der Hauptteil chronologisch gegliedert sein, ein Problem anhand von Pro- und Kontra-Argumenten untersuchen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede eines Themas gegenüberstellend erläutern oder in theoretische und praktische Überlegungen unterteilt sein. Jedes Kapitel sollte sich einem Sinnabschnitt widmen und auch die Unterkapitel sollten inhaltlich geschlossen sein.
Was schreibt man in den Schlussbemerkungen?
Hier sollten Sie Ihre Erkenntnisse zusammenfassen und bewerten. Sind Teile der Fragestellung unbeantwortet geblieben und wenn ja, warum? Kann man eine Prognose für zukünftige Entwicklungen stellen? Die Schlussbemerkungen sollten ebenso wie die Einleitung das Wichtigste Ihrer Arbeit präzise herausstellen.
Wie sollte das Literaturverzeichnis aussehen?
In der Literaturliste vermerken Sie alle Werke, die Sie zum Erstellen Ihrer Abschlussarbeit verwendet haben. Die Quellen sollten alphabetisch nach den Nachnahmen der Autoren geordnet sein. Innerhalb der einzelnen Quellen richten sich die Angaben und ihre Reihenfolge nach der verwendeten Zitierweise in der gesamten Arbeit. Dabei ist zu beachten, ob es sich bei der Quelle um eine Monographie, eine Anthologie oder um einen einzelnen Zeitschriftenartikel handelt. In einigen Fachbereichen werden die einzelnen Quellen auch nummeriert. Jede Quellenangabe endet mit einem Punkt.
Was enthält der Anhang?
In den Anhang gehören zusätzliches Bild- oder Textmaterial, das nicht im Hauptteil verwendet wurde, aber dennoch zusätzliche Informationen liefern kann. Dies können zum Beispiel Interviewtranskriptionen, Fotos oder Umfrageergebnisse sein.
Was ist eine eidesstattliche Erklärung?
Auf dem letzten Blatt, der eidesstattlichen Erklärung, versichern Sie, dass Sie die Arbeit selbstständig erstellt haben und nur die genannten Quellen und Hilfsmittel verwendet haben. Hierfür gibt es oft beim Prüfungsamt Ihres Fachbereiches entsprechende Vordrucke.
Welche Formatierung sollte verwendet werden?
Grundsätzlich kann man sagen, dass es keine einheitlichen Vorschriften für die Formatierung gibt. Sie können natürlich Ihren Betreuer nach spezifischen Vorgaben fragen. Auf jeden Fall sollten Sie links und rechts ausreichend Rand setzen. Beachten Sie, dass Sie später für die Bindung links 1cm zusätzlichen Rand lassen sollten. Links können Sie etwa 4cm und rechts 2-3cm Rand lassen. Oben und unten kann der Rand 2,5-3cm betragen. Achten Sie darauf, dass die Formatierung auf allen Seiten einheitlich ist. Desweiteren sollte der Text im Blocksatz mit 1,5fachem Zeilenabstand geschrieben werden.
Welche Schriftart kann verwendet werden?
Auch bei der Schriftart gibt es keine zwingenden Vorgaben. Normalerweise verwendet man Times New Roman oder Arial in Schriftgröße 12 oder 11. Welche Schriftart Sie auch aussuchen, sie sollte gut leserlich sein und die Schriftgröße sollte nicht zu groß oder zu klein gewählt werden.
Wie wird richtig zitiert?
Ein Zitat ist eine wörtliche oder sinngemäße Wiedergabe einer Aussage. Ein wörtliches Zitat wird durch Anführungszeichen und die Quellenangaben gekennzeichnet, während ein sinngemäßes Zitat nur durch die Quellenangaben als Zitat zu erkennen ist. Beim Zitieren gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Gängig ist, die Quellenangaben mittels Fußnote einzufügen. Dabei geben Sie Nachname, Vorname, Titel, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr sowie die Seitenzahl(en) in der Fußnote an.
Bei sinngemäßen Zitaten wird vor den Namen ein „vgl.“ gesetzt. Bei der amerikanischen Zitierweise hingegen wird keine Fußnote gesetzt. Stattdessen werden direkt im Anschluss an das Zitat Nachname, Erscheinungsjahr und Seitenzahl in Klammern angegeben. Verwenden Sie am besten die vom Betreuer bevorzugte Zitierweise und achten Sie auf Einheitlichkeit.
Welche Tipps und Tricks gibt es?
Wenn Sie Ihr Thema selbst bestimmen können, sollten Sie darauf achten, dass es nicht zu umfangreich ist. Sonst könnte es passieren, dass Sie sich in der Argumentation verheddern und die Fragestellung aus dem Blick verlieren. Andererseits sollte das Thema ergiebig genug sein, damit Sie auch die erwartete Seitenmenge von 80-100 Seiten ausfüllen können.
Wenn Ihr Thema steht, sollten Sie einen groben Zeitplan erstellen. Teilen Sie die Monate bis zum Abgabetermin in Zeit für Recherche, zum Schreiben und zum Korrigieren ein. Planen Sie dabei auch genug Spielraum ein, denn es kann immer mal etwas dazwischen kommen wie Krankheitszeiten oder dass Sie auf ausgeliehene Bücher warten müssen. Bei der Literaturrecherche können Sie zunächst auf Standardwerke zurückgreifen. Als zweiten Schritt schauen Sie sich die Quellenangaben dieser Standardwerke an und suchen sich passende Bücher oder Artikel heraus. So können Sie sich von Werk zu Werk „hangeln“ und ihre Literaturliste wächst.
Zu guter Letzt:
Lassen Sie nochmal Profis über Ihre Arbeit schauen.
Ein Lektorat kann dabei helfen, Flüchtigkeitsfehler, falsche Kommata und andere “Schnitzer” Ihres Textes zu eliminieren und den Stil der Arbeit zu verbessern.
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