Lernen lernen: Lerntipps für das Fernstudium

Das Studium an einer Fernhochschule unterscheidet sich wesentlich von dem eines Präsenzstudiums an einer Hochschule mit Vorlesungen und Seminaren. Wenn auch beim Fernstudium die freie Zeiteinteilung als Vorteil Nummer 1 gesehen wird, haben die Studierenden mit ganz besonderen Anforderungen zu kämpfen.
Im Fernstudium ist jeder Student hauptsächlich auf sich allein gestellt. Es gibt keinen Nebenmann, dem man einen fragenden Blick zuwerfen kann, wenn mal etwas nicht verstanden worden ist. Es gibt auch keine Gesprächszeiten, in denen Dozenten zu Fragen einfach aufgesucht werden können. Und es gibt auch nicht die Möglichkeit, zusätzliche Tutorien zu Vorlesungen zu nutzen, um den Lernstoff gemeinsam mit anderen zu vertiefen. Fernstudenten wird vieles abverlangt: vor allem in Sachen Selbstorganisation und Disziplin. Weil das niemandem in die Wiege gelegt wird, gibt es hilfreiche Tipps zum Lernen im Fernstudium, die man schon vor dem Erhalt der ersten Studienunterlagen beherzigen sollte.
Inhalt
Fernstudium-Lerntipp 1: Ordnung halten. Genie versus Chaos
Mit Lebensweisheiten wie „Das Genie beherrscht das Chaos“ wird kaum ein Fernstudent je zum Ziel kommen. Sie sollten sich von vornherein Platz schaffen und einen festen Punkt wählen, an dem Sie Ihre Studienunterlagen geordnet aufbewahren können, damit nicht die Hefte irgendwo unter einem Stapel alter Zeitungen landen. Ideal ist dafür ein Schreibtisch oder ein Sekretär, der für die Zeit des Fernstudiums von allen anderen Unterlagen befreit wird. Alles, was Sie für die Erledigung der Aufgaben an Materialien benötigen – Taschenrechner, Stifte, Papier – sollten einen festen Platz bekommen. Wer lange suchen muss, büßt nicht nur Zeit sondern auch Konzentration ein. Auch sollten Sie vorab alles vom Schreibtisch entfernen, was Ihrem inneren Schweinehund eine dankenswerte Ablenkung sein könnte. Wenn Sie es nicht für das Lernen benötigen, sollten Sie während Ihrer Lernzeiten auch das Internet deaktivieren, damit nicht mal schnell ein Plausch mit den Freunden auf Facebook für Ablenkung sorgen kann. Auch ein gut strukturiertes Ablagesystem erleichtert Ihnen das Studium – was wurde bereits bearbeitet, was noch nicht ganz verstanden und was noch gar nicht angefangen?
Fernstudium-Lerntipp 2: Zeitmanagement. Der selbst erhobene Zeigefinger
Der große Vorteil des Fernstudiums – die freie Zeiteinteilung – kann schnell zum Verhängnis werden. Studenten, die sich Wissen per Selbststudium aneignen, sind in der Regel berufstätig und haben vielleicht sogar schon Familie. Durch die fehlende Kontrolle von außen besteht schnell die Gefahr, das Fernstudium hinten an zu stellen, den Überblick zu verlieren, das Lernen schleifen zu lassen und den Stoff immer wieder auf morgen oder lieber gleich auf übermorgen zu verschieben. Im Fernstudium gibt es keine festen Lernzeiten, keine Termine für Vorlesungen oder regelmäßige Unterrichtsvorbereitungen. Daher wird von jedem Fernstudenten eine nicht zu unterschätzende Portion Selbstdisziplin verlangt. Diese aufzubringen, funktioniert nur mit einem guten Zeitmanagement.
Der individuell aufgestellte Zeitplan, sollte für jeden Studierenden an einer Fernhochschule das oberste Gesetz sein. Schreiben Sie in diesen Plan zunächst Ihre außerstudentischen Verpflichtungen wie Arbeit, Kinderbetreuung oder Haushaltserledigungen. Im Anschluss definieren Sie darin feste Lernzeiten, an die Sie sich verpflichtend zu halten haben. Schaffen Sie viele kleine Zeitfenster statt ein großes für Marathonlernen. Diese Lernzeiten sind nicht nur für Sie, sondern auch für Ihr Umfeld oberste Priorität. Wenn nicht gerade das Haus brennt, sollten Sie in diesen Zeiten nicht gestört werden, weil der Mann schnell mal ein Hemd gebügelt haben muss. Männer können auch selbst ein Bügeleisen bedienen. Wenn Sie frühzeitig bemerken, dass eine längere Phase auf Sie zukommt, in der Sie nicht zum Lernen kommen, nehmen Sie sich ein Semester Auszeit. Desto motivierter sind Sie, wenn Sie das Studium im Anschluss wieder aufnehmen.
Fernstudium-Lerntipp 3: Pausenmanagement. Halten Sie die Offline-Taste griffbereit
Wer ist schon nach einem langen Arbeitstag zuhause angekommen, sofort motiviert, sich wieder an den Schreibtisch zu setzen. Legen Sie zunächst eine Pause ein, sammeln Sie neue Energie, gönnen Sie Ihrem Körper und vor allem Ihrem Geist eine kleine Erholung. Desto schneller absolvieren Sie den eingeplanten Lernstoff. Gehen Sie eine Runde Laufen im Park, nehmen Sie ein heißes Bad, legen Sie eine Gurkenmaske auf oder verrenken Sie ihre Glieder beim Yoga. Vielleicht planen Sie sogar in regelmäßigen Abständen einen zweitägigen Kurzurlaub ein, um mal den Kopf frei zu bekommen – die Studienunterlagen bleiben dann natürlich zuhause.
Fernstudium-Lerntipp 4: Studienstoff strukturieren
Wenn ein neues Lernpaket per Post gekommen ist, verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über den Stoff und die Module. Versuchen Sie realistisch einzuschätzen, wie viel Zeit Sie für die Bearbeitung der Aufgaben und die Aneignung des Stoffes für jedes Modul benötigen und setzen Sie sich im Anschluss kleine Ziele. Kalkulieren Sie ein, dass Stoff, der auf den ersten Blick leicht erscheint, doch zur Hürde werden kann. Ein Tipp für Fernstudenten: Legen Sie sich einen Kalender eigens für Ihr Fernstudium an. Dorthinein kommen sämtliche Termine und Fristen für Prüfungen und Einsendeaufgaben. Außerdem erfassen Sie darin Ihre Lernziele und streichen diese bei Erreichen ab. Auch die wichtigsten privaten Termine wie Geburtstage, Urlaube, Feierlichkeiten sollen darin erfasst sein; Zeiten, in denen Sie nicht für das Studium lernen können. Es macht keinen Sinn, sich Lernziele zu setzen, die von vornherein utopisch sind. Dies sorgt für Demotivation und zusätzlichen Lernstress. Mit einem Studienkalender haben Sie immer im Blick, ob Sie mit Ihrem Lernen gut vorankommen und im Zeitplan liegen. Schalten Sie in diesen Zeiten auch Ihr Handy aus: Ihre Freundin wird Sie später noch einmal fragen, ob Sie mit Ihr ins Kino gehen wollen.
Fernstudium-Lerntipp 5:
Wissen kommt nicht über Nacht. Tipps für die Aneignung des Lernstoffs
An einer normalen Hochschule lernen Sie gemeinsam mit vielen Kommilitonen, die denselben Stoff lernen müssen und Zeit für gemeinsames Lernen haben. Ein gemeinsamer Austausch und das Bilden von Lerngruppen sind im Fernstudium nicht ohne Weiteres möglich. Viele Fernhochschulen haben über das Internet einen Online-Campus eingerichtet – nutzen sie diese Möglichkeit, um Kontakt zu anderen Studierenden Ihres Faches herzustellen und Fragen loswerden zu können, bei denen Sie nicht weiterkommen. Vielleicht treffen Sie hier sogar Studierende in Ihrer Nähe, mit denen Sie sich zum gemeinsamen Lernen und zur Prüfungsvorbereitung treffen können? Suchen Sie nach fachspezifischen Foren im Internet – oft ist hier ein schneller Austausch zu Fachfragen möglich.
Jeder hat ganz eigene Präferenzen, wie er am besten lernen kann. Neigen Sie dazu, sich schnell ablenken zu lassen, dann suchen Sie in Ihren Lernzeiten die örtliche Bibliothek auf.
An jeder guten Fernhochschule gibt es Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, über die Dozenten für Fragen kontaktiert werden können. Scheuen Sie sich nicht davor, diese zu nutzen, bevor Sie den Kopf in den Buchstaben- oder Zahlensand stecken.
Einmal gelernter Stoff sollte dennoch regelmäßig noch einmal wiederholt werden. Planen Sie auch dafür feste Zeiten ein, beispielsweise einmal in der Woche. Andernfalls besteht die Gefahr, vor der Abschlussprüfung mit dem Lernen noch einmal ganz von vorne anfangen zu müssen.
Es gibt immer Lernstoff, der langweilig und uninteressant ist – auch dieser ist prüfungsrelevant und muss angeeignet werden. Arbeiten Sie auch diesen Stoff konzentriert durch und stellen sie sich kleine Belohnungen vor die Nase, wenn sie die nächste Hürde geschafft haben.
Fernstudium-Lerntipp 6: Motivation. Der Motor Ihres Lernerfolges
Es ist ein ganz normaler Prozess, dass die Motivation im Laufe des Studiums abnimmt. Wo vorher noch Begeisterung und Freude auf den Lernstoff war, wird vieles schnell zur Routine und die zusätzliche Belastung im Alltag durch das Fernstudium fordert ihren Tribut. Gerade in beruflichen und privaten Stressphasen ist es eine ganz besondere Herausforderung, sich immer wieder neu zu motivieren. Daher: achten Sie gleich beim Erstellen des Zeitplans darauf, sich nicht selbst zu überfordern. Planen Sie für jeden Tag nur kleine Lerneinheiten ein und überfordern Sie sich nicht selbst mit utopischen Langzeitsitzungen nach einem langen Arbeitstag. Halten Sie immer die Balance zu Ihrem Privatleben und planen Sie feste Zeiten ein, in denen Sie den Schreibtisch abschließen und etwas für sich selbst tun. Ist eine Studienaufgabe abgeschickt und ein Modul fertig bearbeitet, belohnen Sie sich mit Kleinigkeiten. Ein schönes Essen im Restaurant, ein Konzertbesucht, ein Tag in der Skihalle – Sie wissen selbst am besten, was Ihnen erholsame Ablenkung ist.
Fernstudium-Lerntipp 7: Privatleben. Bauen Sie rechtzeitig einen Windschutz auf
Die Pläne für ein Fernstudium sollten Sie rechtzeitig mit Freunden, Familie, Partner und Arbeitgeber absprechen. Die wichtigste Währung für jeden Studierenden ist das Verständnis seines Umfeldes. Denn die Lernzeiten sind die Zeiten, die Sie ansonsten nutzen, um Zeit mit denen zu verbringen, die während des Fernstudiums nun vielfach auf Sie verzichten müssen. Daher bringen nicht nur Sie, sondern auch Ihr Umfeld Opfer zugunsten Ihres Studiums. Sprechen Sie mit allen Beteiligten über Ihre Ziele und vor allem den Nutzen des Fernstudiums; wozu wird es Ihnen verhelfen, welche neuen Wege stehen dadurch für Sie offen und was erhoffen Sie sich von Ihrer Weiterbildung. Klären Sie eine mögliche Kinderbetreuung in Ihren Lernphasen ab – niemand kann lernen, wenn zeitgleich Kinder versorgt werden müssen. Wenn Präsenzphasen im Studium festgelegt sind, lassen Sie diese nicht ungeplant auf sich zukommen. Klären Sie mit Ihrem Arbeitgeber frühzeitig Ihre Urlaubsplanung und mit Ihrem Partner oder der Familie die Abdeckung der Kinderversorgung.
Fernstudium-Lerntipp 8: Hilfsmittel gibt es zuhauf. Technik nutzen
Besonders Studenten an Fernhochschulen müssen darauf achten, ihre Zeit optimal zu nutzen. Auch längere Wege, die in S- und U-Bahnen zugebracht werden, können als Lernzeiten genutzt werden. Wer dabei nicht immer seine Studienunterlagen mitnehmen möchte, kann den Lernstoff einfach aufnehmen und mit I-Pod & Co unterwegs abspielen. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass Sie den Stoff bei der Aufnahme automatisch filtern und nur das Wichtigste aufs Band sprechen. Die technischen Hilfsmittel eignen sich auch wunderbar, um während der Erledigung des Haushaltes bereits gelernten Stoff noch einmal zu wiederholen. Auch in der Zeit der Prüfungsvorbereitungen sind die Aufnahmen eine hilfreiche Stütze, um das Wissen noch einmal kompakt abzurufen.
Nun viel Erfolg mit diesen Tipps zum Lernen und viel Erfolg in Ihrem weiteren Fernstudium! Falls Sie weitere hilfreiche Tipps für das Lernen für das Fernstudium wissen, dann freuen wir uns über eine Nachricht über unser Kontaktformular.
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