Erfahrungsbericht Tierheilpraktikerin beim btb (Bildungswerk für therapeutische Berufe)

Erfahrungsbericht von Karina S., 39 Jahre

Nach der Elternzeit wollte ich gern wieder berufstätig werden, konnte aber nicht in meinen alten Beruf zurück. Bankkauffrauen wurden gerade nicht gebraucht. Die Arbeitsagentur half mir auch nicht weiter. Dort sagte man mir, ich könne ein neue Ausbildung beginnen oder einen Minijob annehmen. Eine Ganztagsausbildung schien mir neben dem Haushalt und der Familie zu stressig, also habe ich mich nach einem Fernstudium umgesehen.

Gesundheit und Tiere standen bei der Studienwahl im Mittelpunkt. Bevor ich mich für eine Schule entschieden habe, ließ ich mir von verschiedenen Instituten Informationsmaterial schicken und informierte mich über Abendkurse und andere Ausbildungsmöglichkeiten.

Meine Wahl fiel schließlich auf das btb (Bildungswerk für therapeutische Berufe). Die Gründe dafür waren die flexible Gestaltung des Studiums, die Praxisseminare mit der Arbeit direkt am Tier und die Möglichkeit, das Studium durch die Wahl von Fachrichtungen zu spezialisieren. So konnte ich praktisch zwei Fortbildungen gleich in mein Studium integrieren. Ich habe mich für die Fächer Tierhaltung/Tierpsychologie und Veterinär-Heilpflanzenkunde entschieden. Die Regelstudienzeit für diese Ausbildung beträgt 30 Monate, kann aber nach Absprache individuell geregelt werden. Diese Möglichkeit habe ich genutzt und mein Studium für 36 Monate geplant.

Alle drei Monate bekam ich einen dicken Brief mit den Studienheften für das nächste Quartal. Dabei wurde das Material für das Grundstudium zur Tierheilpraktikerin gleichmäßig auf die gesamte Studiendauer aufgeteilt. Die beiden Fachrichtungen wurden dagegen nacheinander behandelt. Die Hefte über Tierpsychologie waren so spannend, dass ich sie gleich erst einmal durchgelesen habe, wenn sie ankamen.

BTB Psychologischer BeraterDas Material für dieses Fernstudium ist gut strukturiert, aber das Thema ist doch sehr komplex. So einfach nebenbei lässt es sich nicht lernen, das ist mir schnell klar geworden. Man muss sich schon intensiv damit befassen und sicher zehn bis zwölf Stunden in der Woche lernen, damit man das Studium mit zwei Fachausbildungen in der Regelstudienzeit schafft. Neben den Studienbriefen benötigt man noch den Pschyrembel, das ist ein medizinisches Wörterbuch, und ein Buch über die Anatomie der Haustiere. Diese Nachschlagewerke sollte während des Lernens immer griffbereit sein. Natürlich habe ich mir während meines Fernstudiums noch viele andere Bücher gekauft oder auch aus der Bücherei ausgeliehen. Am Ende jeden Studienbriefes befindet sich eine ausführliche Liste mit empfehlenswerter Lektüre, so kann jedes gewünschte Thema nach Belieben vertieft werden.

Das eigentliche Tierheilpraktikerstudium befasst sich hauptsächlich mit Pferden, Hunden und Katzen. Es vermittelt Kenntnisse über die Anatomie und Physiologie der Tiere und allgemeine und spezielle Krankheitslehre (Pathologie). Labordiagnostik, Untersuchungsmethoden und Infektionslehre sind weitere Themen, die gelernt werden müssen. Dabei tauchen natürlich immer wieder lateinische Begriffe auf. Möchte man später in der eigenen Praxis den Bericht eines Tierarztes lesen können, dann sollte man sich diese Begriffe merken. Dafür habe ich mir ein Vokabelheft angelegt – wie in der Schulzeit, nur diesmal freiwillig und in lesbarer Schrift. Ein wichtiger Schwerpunkt sind die melde- und anzeigepflichtigen Tierseuchen, die ein Tierheilpraktiker nicht behandeln darf.

Tierhaltung/Tierpsychologie hat mich persönlich besonders interessiert. Hier ging es endlich nicht nur um Haustiere inklusive Reptilien, Fische und Vögel, sondern auch um Nutztiere, wie Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen. Behandelt wurden die Themen Fütterung und Haltung, Verhaltensstörungen und im Bereich der Haustiere auch die Tierverhaltensberatung, die im englischsprachigen Raum schon regen Zulauf findet.

Was ich in der Veterinär-Heilpflanzenkunde über Pflanzen und ihre heilende Verwendung gelernt habe, kann ich auch für mich und meine Familie nutzen. Denn nur die letzten beiden Briefe befassen sich mit den Besonderheiten der Tierbehandlung.

Die zu Studium gehörenden Wochenendseminare bieten die Möglichkeit, Informationen auszutauschen und unter Anleitung Tiere zu untersuchen. Wir hatten viel Spaß daran, haben aber auch gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, wie man es sich oft vorstellt.

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