Erfahrungsbericht Fernstudium Psychologie an der FernUni Hagen
Erfahrungsbericht von Sabrina W., 31 Jahre:
Als ich mich für das Fernstudium an der Fernuniversität Hagen entschied, war ich gerade Mutter eines kleinen Sohnes geworden. Nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung und einiger Zeit im Beruf wollte ich gern noch studieren. Leider wurde mein Kind chronisch krank und ein Studium an einer Präsenzuniversität schlichtweg unmöglich. Die Fernuniversität Hagen bot mit dem Bachelor Psychologie eine unschlagbare Alternative.
An der FernUni Hagen gibt es die Möglichkeit, in Voll- oder in Teilzeit zu studieren. Das Studium in Vollzeit erfordert einen Arbeitsumfang von etwa 38 Stunden pro Woche, das Teilzeitstudium etwa 19 Stunden pro Woche. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man jedoch eher mit mehr als mit weniger Zeit rechnen muss, vor allem vor den Prüfungsphasen. Das Studium gliedert sich in drei Phasen mit insgesamt zwölf Modulen. Die Phase der Einführung umfasst zwei Module, die Grundlagen und Forschungspraxis umfassen fünf Module und die Phase „Anwendung und Nebenfach“ umfasst insgesamt vier Module. Jedes Modul ist mit einer Klausur oder einer Hausarbeit abzuschließen, wobei jedoch die Art der Prüfung nicht immer wählbar ist. Im Bachelor Psychologie beispielsweise werden sehr viele Module mit Multiple-Choice-Klausuren abgeschlossen. Mit persönlich liegt dieses Verfahren nicht besonders gut und es hat einige Zeit gedauert, bis ich mit an die Art der Fragestellung gewöhnt habe.
Verpflichtend ist der Besuch von mindestens zwei Präsenzveranstaltungen während des Studiums. Diese ziehen sich meistens über zwei Tage und können wahlweise belegt werden. Zusätzlich müssen Versuchspersonenstunden belegt werden. Hierbei nehmen die Studenten selbst als Testpersonen an psychologischen Experimenten und Untersuchungen teil, die jedoch online absolviert werden können. Hinzu kommt ein Pflichtpraktikum, das 210 Arbeitsstunden umfasst und über das ein Praktikumsbericht anzufertigen ist. Die abschließende Bachelorarbeit umfasst 360 Arbeitsstunden.
Mir persönlich hat das Fernstudium an der Fernuniversität Hagen überhaupt erst die Möglichkeit eröffnet, noch einmal studieren zu können. Ich habe neben dem Studium die Möglichkeit, mich um mein Kind zu kümmern und sogar noch berufstätig zu sein. Dennoch ist ein Fernstudium nicht uneingeschränkt flexibel. So gibt es beispielsweise feststehende Klausurtermine. Wer diese nicht einhalten kann, muss ein ganzes Semester warten, bis er die Klausur schreiben kann. Ausweichtermine gibt es nicht. Dafür ist es relativ leicht möglich, das Studium an die jeweiligen Lebensumstände anzupassen und vom Vollzeit- in den Teilzeitmodus oder umgekehrt zu wechseln. Zudem ist es möglich, sich aus beruflichen (oder anderen) Gründen zwei Semester lang beurlauben zu lassen. Ich habe diese Möglichkeit genutzt, als ich mich selbstständig gemacht habe und in der Anfangsphase, die sehr viel Akquise- und Organisationsaufgaben mit sich bringt, keine Zeit für mein Studium hatte.
Alles in allem kann ich ein Fernstudium an der Fernuniversität Hagen sehr empfehlen. Dies gilt jedoch nur für Studenten, die in der Lage sind, sich immer wieder selbst zu motivieren, einen strengen Zeitplan einzuhalten und sich ihre Zeit generell auch gut einteilen können. Ein Fernstudium ist keinesfalls einfacher, als ein Studium an der Präsenzuniversität. Es lässt sich nur leichter mit alternativen Lebensentwürfen verbinden. Wer dagegen Lust auf ein ausgeprägtes Studentenleben, den Direktkontakt zu den Dozenten und den persönlichen Austausch mit den Kommilitonen hat, wird sich sicherlich an einer Präsenzuniversität wohler fühlen.