Die Kosten für ein Fernstudium richtig vergleichen

Wer an einer Fernhochschule studiert, muss mit höheren Kosten rechnen als Studierende einer öffentlichen Präsenzhochschule. Doch die Höhe der Studienkosten variiert stark. Wer sich erst einmal für eine Universität entschieden hat, wird alles daran setzen, das Studium dort auch zu beenden. Andernfalls sind die bisher gezahlten Gebühren verloren.

Umso wichtiger ist es, die Preise und die Leistungen im Vorfeld gut zu vergleichen. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.

 

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Staatlich oder privat?

Grob unterscheiden lässt sich zunächst zwischen staatlichen und privaten Fernhochschulen. Einziger staatlicher Anbieter ist die Fernuniversität Hagen. Die anfallenden Gebühren sind dank der staatlichen Subventionen im Vergleich zu anderen Fernschulen sehr gering. Je belegter Semesterwochenstunde fallen Kosten in Höhe von durchschnittlich 20 Euro (je Semester im Bachelor- und Masterstudium) an. Für ein Teilzeitstudium ergibt sich so ein Semesterpreis von rund 200 Euro, für ein Vollzeitstudium muss mit etwa 400 Euro pro Semester gerechnet werden. Für ein sechssemestriges Vollzeit-Bachelorstudium fallen nach Angaben der FU Hagen somit Kosten in Höhe von 1.500 Euro (Mathematik) bis 2.400 Euro (Rechtswissenschaft) an. Im Vergleich zu anderen Fernhochschulen sind diese Gebühren tatsächlich sehr gering, doch eine entsprechend hohe Anzahl an Studierenden führt infolgedessen auch zu einer sehr hohen Abbruchsquote (etwa 70 %).

Private Fernhochschulen rechtfertigen ihre deutlich höheren Studienkosten durch eine vermeintlich bessere Betreuung. Die Kosten an der AKAD University belaufen sich jedoch auch bereits auf rund 12.000 Euro (sechs Semester). Auf diesem Niveau bewegen sich auch die Euro-FH, die IUBH Bad Honnef sowie die PFH Göttingen. Die Gebühren für ein Master-Studium liegen an den privaten Fernhochschulen jedoch deutlich höher. Je nach Fach und Universität könne hier noch einmal rund 7.000 (Wilhelm Büchner Hochschule) bis 19.000 Euro (SRH FernHochschule Riedlingen) anfallen.

 

Mit welchen Zusatzkosten muss man rechnen?

Zu jedem Fernstudium gehören auch Präsenzveranstaltungen. Ob die Teilnahme verpflichtend ist, entscheidet die Hochschule. Auch Prüfungen werden in der Regel nicht zu Hause am eigenen PC geschrieben, sondern in einer Niederlassung der Hochschule. Fallen dafür Fahrtkosten an, so werden in der Regel keine Zuschüsse dafür gezahlt. Auch Übernachtungs- und Verpflegungskosten müssen selbst übernommen werden. Es ist jedoch möglich, zumindest die Fahrkosten steuerlich geltend zu machen.

Ein weiterer Punkt ist das benötigte Lehrmaterial. Grundsätzlich sollen alle notwendigen Unterlagen von der Hochschule zur Verfügung gestellt werden. Sämtliche Prüfungen können in der Regel auch auf der Grundlage dieser Materialien absolviert werden. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass Studierende sich freiwillig zusätzliche Bücher oder Ähnliches anschaffen. Die Kosten dafür müssen selbst getragen werden. Doch auch hier besteht die Möglichkeit, diese Kosten in der Steuererklärung anzugeben.

 

Welche Kosten sind für die Steuererklärung relevant?

Wurde bereits eine Berufsausbildung absolviert und erfolgt das Fernstudium nun berufsbegleitend, können alle anfallenden Studienkosten vollständig als Werbungskosten (oder Betriebsausgaben bei Selbstständigen) geltend gemacht werden. Dazu gehören auch Übernachtungs- und Verpflegungskosten, Arbeitsmittel und Prüfungsgebühren.

Wichtig bei der steuerlichen Absetzbarkeit ist jedoch der Zweck des Fernstudiums: Eine Anerkennung erfolgt nur, wenn das Studium erkennbar dem Beruf dient.

 

Bonus und Rabatt nutzen

Bei der Berechnung der Studienkosten wird immer davon ausgegangen, dass die Regelstudienzeit eingehalten wird. Meist sind zwar kostenlose Verlängerungen möglich, doch auch ein schnelleres Studium kann sich lohnen: Manch eine private Hochschule bietet Nachlässe an, wenn das Studium eher abgeschlossen wird. Vor der Entscheidung für eine Universität ist es also empfehlenswert, dies bei der Studienberatung zu erfragen.

Ferner gibt es häufig die Möglichkeit, die Gebühren monatlich oder semesterweise im Voraus zu entrichten. Bei der Bezahlung im Voraus gewähren einige Fernhochschulen ebenfalls Preisnachlässe.

 

Entscheidungshilfen und Infomaterial

Bevor die Entscheidung für oder gegen eine Hochschule fällt, sollten sich Interessenten genau informieren, welche Leistungen sie zu welchem Preis erhalten. Eine gute Möglichkeit sind die kostenfreien Studienführer, die von jeder Fernhochschule verschickt werden. Anhand dieser Materialien ist ein gründlicher Vergleich der einzelnen Universitäten gut möglich.

Die folgenden Punkte dienen als Hilfestellung beim Kostenvergleich und der Auswahl der richtigen Hochschule:

  • Erfolgt die Abrechnung pro Studiensemester oder pro Modul?
  • Werden die Kosten für das gesamte Studium angegeben? Eine feste Summe lässt sich häufig besser kalkulieren und birgt weniger Überraschungen.
  • In welchem Rhythmus erfolgt die Abrechnung und welche Rabatte sind dabei möglich?
  • Welche Materialien sind bereits enthalten und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Studierenden selbst Anschaffungen tätigen müssen?
  • Gibt es versteckte Kosten? Dazu gehören zum Beispiel Gebühren in einer Bibliothek (auch online), Gebühren für die Abmeldung von einer Prüfung, Portokosten für eingesendete Unterlagen, Zeugnisgebühren oder andere Verwaltungskosten.
  • Werden für Zwischen- oder Abschlussgebühren gesondert Kosten erhoben? Diese können in einigen Fällen noch einmal beträchtlich sein.
  • Kann die Studienzeit kostenfrei verlängert werden? Private oder berufliche Vorfälle können dazu führen, dass das Studium nicht wie geplant fortgesetzt werden kann. So unwahrscheinlich dies zu Beginn erscheinen mag, so schnell ist es dennoch geschehen.
  • Kann vom Vollzeit- in den Teilzeitmodus gewechselt werden? Wenn das Studienvolumen geändert werden kann, kommt es seltener zu Abbrüchen und damit zu finanziellen Verlusten.

 

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